Mühlhausener Torf

Eine Geschichte aus Mühlhausen (thür.)

Die folgende Geschichte wird von Erich Kleeberg (geb.1900, verst.1998) erzählt. Er war Lehrer und hat umfangreiche Ahnenforschung betrieben. Der Kleebergsche Stammbaum ist dreiteilig und als Scan in meinem Besitz. Ausserdem ist in dem Text von einer Familienchronik die Rede. Ist diese erhalten? Wer weiß etwas über ihren Verbleib?

Ein unternehmungslustiger und fortschrittlicher Gerber

Von jeher haben Männer mit Tatendrang und Unternehmungsgeist die Lebensverhältnisse der Menschen verändern und verbessern wollen. Unzählige Namen aus allen Zweigen der Kulturgeschichte künden von den Erfolgen. Von den Mißerfolgen und den daraus entspringenden persönlichen Nachteilen ist nur selten die Rede.

Das älteste Feuerungsmaterial, das Holz, mußte zwangsläufig mit dem Wachstum der Bevölkerung eines Tages knapper werden. Torf und Kohle wurden gefunden und benutzt, und erst viel später kamen Gas und Elektrizität hinzu. In Mühlhausen wollte der Gerbermeister Johann Christoph Kleeberg seine Mitbürger dazu veranlassen, ihre Stuben mit Torf zu heizen. Seine Bemühungen hatten keinen Erfolg, aber er ist dabei ein armer Mann geworden.

Johann Christoph entstammte der alteingesessenen und zahlreichen Familie Kleeberg und war der Sohn von Johenn Gottfried, dem Gerberobermeister in der Görmargasse 584, jetzt Nr. 63. Seine Lebensdaten: Am 8.12.1774 in Divi Blasii getauft, besuchte er nach der Volksschule ab 1786 noch zwei oder drei Jahre das Gymnasium. Er erlernte bei seinem Vater das Gerberhandwerk, wurde 1799 Meister und heiratete am 19.2.1801 Marie Sophie, die Tochter vom Schlosserobermeister Johann Andreas Wiedersberg. Er wohnte zu der Zeit in der Hauptmanngasse 176 und erwarb dann das Haus Jakobsgasse 752, jetzt Kurze Jakobistraße 4, ein ansehnliches Grundstück. Er starb am 14.9.1837 mit 62 Jahren an Geschwulst, eine Frau am 12.4.1846 an Altersschwäche.

Er hatte vermutlich Kenntnis von früheren Bergbauversuchen, z.B. der Grabung nach Silber unter dem Spielberge nahe der Stadt und nach Eisenerz im Bornberg im Hainich. Anno 1704 wurde ein ordentliches Flöz von Tagekohlen auf dem Wendewehr entdeckt, welches dem Syndikus Graßhof Veranlassung gab, eine Grube anzulegen. Allerdings hat der Abbau nicht lange gedauert, da man nicht genugsame Vorsicht gebraucht hatte, dem Versaufen der Grube zuvorzukommen. Im Sommer 1821 hatte ein Salomon Gerlach beim Brunnenbau im Johannistal ein Kohlenlager entdeckt und mit Unterstützung des Magistrats weitere Nachforschungen angestellt, aber bald wieder aufgegeben. Schon im nächsten Jahr trat dann Johann Christoph Kleeberg auf den Plan. Er richtete zusammen mit dem ehemaligen Leutnant Stange und dem Bürger Gottfried Ferdinand Recing am 17.2.1822 ein Gesuch an den Magistrat mit der Bitte um Erlaubnis, eine Torfgräberei anlegen zu dürfen. Zur Begründung wiesen sie auf die fortlaufende Verknappung und Verteuerung des Holzes hin. Sie behaupteten, "eine aus Pflanzen, Pflanzenwurzeln, Moosen und Gräsern bestehende und ineinander verwachsene Erde gestochen, solche in Ziegelform an der Luft getrocknet und darinnen ein sehr erwünschtes Brennmaterial gefunden zu haben, das keinen starken schweflichten Geruch verursacht, der Gesundheit nicht nachteilig ist, zwar wie der Lohball (1) verkohlt und zu Asche wird, aber weit mehr Feuerung als solche gewährt." Sie erbaten sich gleichzeitig das Vorrecht des alleinigen Verkaufe. Der Magistrat hat in seinem Antwortschreiben vom 15.3.1822 das Unternehmen als nützlich anerkannt und Begünstigung und Unterstützung zugesagt. Ein Vorrecht könne jedoch nicht erteilt werden. Die drei Antragsteller haben daraufhin mit der Torfgräberei auf einem von der Stadt erworbenen Grundstück vor der Grünen Pforte begonnen. Der Weg aus dem Stadtwald heraus unweit der Hölzecke heißt heute noch Torfgrubenweg. Bald nach Beginn des Unternehmens war Kleeberg der alleinige Besitzer.

Im "Mühlhäuser Wochenblatt" findet man die erste Verlautbarung zu diesem neuen Geschäft in einer Anzeige vom 4.1.1823 mit folgendem Text:
Da die Rede entstanden ist, als wären keine Torfkuchen mehr zu haben, so mache ich hiermit bekannt, das noch recht gute trockene Torfkuchen zu haben sind in ganzen, 1/2, 1/4 und 1/8 Hunderten das 100 zu 14 ggr. (2)

Kleeberg in der Jakobsgasse

Dann erscheint im Blatt vom 19.7.1823 eine weitere Bekanntmachung:
...von jetzt an aber sind solche an der Grube, solange daselbst gearbeitet wird, auf 10 ggr. herabgesetzt und zu haben, indem ich hiermit beabsichtige, jedem resp. Abnehmer es freistellen zu wollen,- sich dabei etwas selbst zu verdienen, wünsche ich zugleich, mir einen recht bedeutenden Absatz zu verschaffen.

Christoph Kleeberg

Im nächsten Blatt ist die gleiche Anzeige wiederholt, aber der Preis ist wegen der preußischen Münzverordnung jetzt mit 12 Sgr. 6 Pfennigen (3) genannt.

Der Absatz ist nicht bedeutend gewesen, und wir wissen heute nicht, was für Illusionen sich damals Johann Christoph gemacht hat. Nicht aller Schriftwechsel ist in die Akten eingegangen. Er hat auch ein Gesuch an den Landrat in Treffurt gerichtet, denn dieser fordert seinerseits Bericht vom Magistrat. Ebenso sind seine Eingaben an die Bergämter in Suhl und Halle hier nicht vorhanden. Im Herbst 1823 hat ein Oberbergrat Loebe aus Halle die Grube besichtigt und das Erzeugnis als Braunkohle bezeichnet. Das Unternehmen wurde auch durch ein Gutachten vom Bergamt Suhl vom 3.4.1824 unterstützt. Es heißt darin, die von Kleeberg vorgezeigte Braunkohle sei " vollkommen von der Güte und Brauchbarkeit wie diejenige Braunkohle, welche in der Umgegend von Halle, Merseburg und Eisleben häufig vorkommt und der Gegenstand wichtigen Bergbaues sei, für die dortige holzarme Gegend aber als ein unschätzbarer Schatz anzusehen ist." Das Recht der bergmännischen Ausbeutung wurde ihm zuerkannt. Auch das Landratsamt in Treffurt und der Mühlhäuser Magistrat unterstützten das Unternehmen. Im "Mühlhäuser Wochenblatt" wird im 42. Stück vom 16.10.1824 vom Bergamt Suhl ein 1 1/2 Seiten langes "Allgemeines Gutachten über die Braunkohle bei Mühlhausen" veröffentlicht. Das Lager erstrecke sich weithin, die Benutzung der Kohle wird warm empfohlen, und es werden Hinweise für die Feuerungstechnik gegeben.

Im nächsten Wochenblatt erscheint folgende Anzeige:
Nach getroffener Übereinkunft mit einem Königlichen Dergamte in Suhl ist das vorräthige Lager der von demselben geprüften und für gut erklärten Braunkohle um 2 1/2 Sgr. für 100 gut ausgetrocknete Kuchen nach früherem Verkauf herabgesetzt worden, und werden groß geformte zu 15 Sgr., etwa kleinere zu 12 1/2 Sgr, verkauft. Von dem rohen an der Grube befindlichen Vorrath kostet die Bergtonne (4 Berliner Scheffel haltend) 6 Silbergroschen.

Johann Christoph Kleeberg

Dennoch war der Absatz bis zum Herbst 1824 nur sehr gering. Zwar waren 1100 Tonnen gefördert worden, aber nur 12000 Stück Torfkuchen im Gewicht von 156 Tonnen hatte er verkaufen können.

Johann Christoph wandte sich an das Oberbergamt in Halle um Unterstützung, welches wiederum die Königliche Regierung ersuchte, daraufhinzuwirken, das Kleebergsche Unternehmen zu fördern. Der Magistrat verfügte die Einrichtung der Braunkohlenfeuerung in den städtischen Gebäuden. Im Waisenhaus wurden vierzehn Tage lang die öfen mit der Kleebergschen Kohle geheizt, und der Magistrat forderte Bericht über "die Stärke des Geruchs, die Wirkung der Hitze im Verhältnis zum Holz und besonders die Theuerung der Heizung im Verhältnis zum Holze." Gleichzeitig empfahl der Magistrat "ein soeben erschienenes Buch über dergleichen Heizung, das in den Rathslokalitäten demnächst eingesehen werden könne." Über die abgestellte Probeheizung berichtete der Ratmann Bonte am 3.1.1825, daß in der Schulstube des Waisenhauses täglich für 2 1/2 Sgr. Braunkohle verbrannt worden sei, um eine Wärme zehn bis dreizehn Grad Reaumur (entspricht zwölf bis sechzehn Grad Celsius) hervorzubringen. Dieselbe Wärme habe man erreicht, wenn für 2 Sgr. Holz verbrannt worden sei. Der Geruch sei nicht zu auffallend gewesen. Da die Asche der Braunkohle zu nichts weiter als zum Düngen verwendet werden könne, so sei die Braunkohlenheizung jetzt nicht zweckmäßig. Versuch mit einem Kanonenofen würde wahrscheinlich ein günstigeres Ergebnis liefern. Im Verhältnis zum Holzpreise sei die Kohle noch zu teuer. Der Magistrat kaufte daraufhin bei dem Eisenhändler C.F.Schäfer den einzigen hier vorhandenen Kanonenofen für zwölf Reichstaler und ließ ihn im Waisenhaus aufstellen. Gleichzeitig wurde auch der Ofen in der "allgemein benutzten Policeystube" mit Braunkohle geheizt.

Im weiteren Verlauf des Jahres folgen Berichte vom 'Waisenlehrer Lier und nochmals von Bonte an den Magistrat, von diesem an das Landratsamt Treffurt, sowie Schreiben vom Bergamt Suhl und vom Oberbergamt Halle. Einige kennzeichnende Sätze daraus seien hier mitgeteilt: "... daß der Rauch aus dem Kanonenofen erst in den großen Kachelofen und von diesem aus in den Schornstein geleitet wurde. Dies hinderte den größeren Zug und verursachte Rauch. Dazu kam ein Zwischensatz im Kachelofen der hinderlich war." - "Ein übelstand ist dagegen die große Aschenbildung der Kohle. Die Asche muß sehr oft aus den öfen entfernt und, da sie in dauernder Glut ist, sehr vorsichtig in eisernen Behältern aufbewahrt werden." - "..., daß die Hausbesitzer einige Malter Scheit- und Schockwellholz zu Preisen, die weit unter den Marktpreisen stehen, aus den städtischen Waldungen erhalten können."

Im Wochenblatt 1825 erschien im 20. Stück eine Bekanntmachung des Landrats in Treffurt vom 2.5.: "Bekanntlich ist seit einigen Jahren im Weichbild der Stadt Mühlhausen Braunkohle gegraben und als Feuerungsmateriel benutzt worden. Da nun die Auffindung und Förderung ... für die hiesige Gegend als eine wahre Wohltat angesehen werden muß, ..." Es folgt Empfehlung der Benutzung, und dann wird ein Merkblatt "über das Heizen der Stubenöfen mit Braunkohle" in drei Fortsetzungen von je 1 1/2 Seiten abgedruckt. Man kann sich denken, wie langatmig und weit ausholend die Beschreibung abgefaßt ist. Sie konnte auch nicht den Kern der Sache treffen, denn die Art öfen, in denen Torf von so geringer Qualität brennen konnte, gab es eben noch nicht. Es hatte auch noch niemand eine Vorstellung, wie ein solcher Ofen eingerichtet sein müßte. In den Gerbereien hatte man fünfzig Jahre später für den eigenen Bedarf und auch nur für die Heizung der Trockenstube einen gemauerten Ofen mit einer sehr großen Feuerung, etwa wie heute bei einem Heizungsofen für ein Dreifamilienhaus. Die Trockenstube lag in der zweiten und dritten Etage und hatte an drei Seiten Blechrohre von etwa 40 cm lichter Weite, durch die die Rauchgase bis zum Schornstein strömten. Es wurde mit verbrauchter Lohe unter Zusatz von Steinkohle geheizt. Eine noch nähere Beschreibung gehört nicht zum Thema.

Das Bergamt Suhl entsandte im Oktober 1825 den Braunkohlengrubensteiger Fahrig aus Artern mit einigen Gehilfen nach Mühlhausen, um die Braunkohlengrube des Gerbermeisters Kleeberg zu untersuchen, und teilte am 31.5.1826 dem Magistrat mit, daß die Ausdehnung des Kohlenfeldes ungefähr 500 Quadratlachter (1 Lachter = 2,02 Meter) mit einem Inhalt von 22 - 23000 Tonnen betrage.

Am 7.9.1826 wurde unser Johann Christoph erneut beim Magistrat vorstellig und bat um Abnahme seiner Braunkohlenkuchen, von denen er etwa 35000 Stück am Lager habe. Er forderte einen Durchschnittspreis von 9 ggr. oder 11 Sgr. 3 Pfg. für das Hundert. Der Preis gelte von seinem Lager in der Jakobsgasse, indem er sowieso draufzahlen müsse, denn er müsse das Haus bis Michaelis räumen. Er getraue sich, jährlich 2000 bis 3000 Tonnen zutage zu fördern, " ... und daß es in den ersten fünfzig Jahren kein Ende nimmt." Auch habe er bereits ein zweites Kohlenlager entdeckt (gemeint ist im Johannistel) Der Magistrat erklärt sich in seinem Antwortschreiben nur zu einem Preis von 5 Sgr. für das Hundert bereit, "wenn wir uns nicht gerechte Vorwürfe seitens unserer vorgesetzten Behörde zuziehen wollen."

Wir sehen, obwohl ihm doch schon das Wasser bis zum Halse steht und er bereits sein Haus verkaufen mußte, hat er immer noch große Worte. In seinen vielen Schreiben an die verschiedensten Behörden war schon ein paar mal die Vermutung angedeutet, daß Kräfte gegen ihn am Werke seien, und wir müssen leider vermuten daß er sich durch sein Auftreten selbst manche Hilfe verscherzt hat. Zwischen ihm und dem Ratmann Bonte war es zu erheblichen Differenzen gekommen. Hauptmann Bonte war durch Verfügung der Regierung zum Ratmann und Pollizeikommissar beim Magistrat ernannt worden und hatte Seinen Dienst im April 1819 angetreten. Die eigentliche Ursache der Streitigkeiten ist aus den Akten nicht ersichtlich. Angebliche äußerungen von Bonte gibt Johann Christoph in einer Eingabe vom 22.1.1827 selbst mit folgenden Worten wieder: "Nun ist Kleeberg am Ende, jetzt wird er nicht mehr wissen, was er machen soll, seine Braunkohle nimmt ihm kein Bürger mehr ab. In meine Hände wird er mir nun gewiß kommen. Ich werde auch nicht danach fragen, ob er heute oder morgen ganz zugrunde gerichtet sein wird." Das sind Worte, die weit entfernt sind von jeder sachlichen Auseinandersetzung. Mit seinen Beschwerden über Bonte wird er vom Magistrat und auch von der Regierung abgewiesen. Noch einmal bittet er am 10.7.1827 den Magistrat, das noch vorrätige Lager zu übernehmen. Der Bau-Kondukteur Stoßmeister trat 1829 als Teilhaber in sein Unternehmen ein und erreichte ein neues Gutachten, in dem ausdrücklich gesagt wurde, daß die fragliche Kohle, "wenn sie rein und umsichtig zutage gefördert würde", sehr viel Brennstoff enthalte. Aber 1831 schlief der Abbau ganz ein.

Das Unternehmen von Johann Christoph Kleeberg konnte, zurückschauend betrachtet, nicht gelingen. Mühlhausen hatte 12000 Morgen Wald, nämlich die Hardt, den Forstberg und den Stadtwald vom Kringel bis zum großen Senkicht. Dieser letztere war vom ganzen Hainich sicher noch weniger als der achte Teil was bedeutet, daß auch die Mühlhäuser und Vogteier Dörfer viel Wald besaßen. Die begüterten Einwohner hatten Holz genug und brauchten sich nicht mit der mühseligen Arbeit abzugeben, stinkende und rauchende Torffeuer zu entfachen. Bei soviel Wald gab es für die ärmere Bevölkerung stets reichlich Lese- und Bruchholz zu sammeln. Auch war das Wärmebedürfnis zu der Zeit noch wesentlich geringer als heute. Schon nach dem ersten Winter 1822/23 hätte er seine Bestrebungen abbrechen müssen, anstatt sein Lager immer noch mehr zu vergrößern. Er selbst konnte ja seine Braunkohle und seine, Lohbälle verfeuern, uni wenn die Sache gut war, hätte sein Beispiel mit der Zeit von ganz allein Nacheiferung gefunden. Aber er hatte sich wohl zu sehr in den Gedanken eines Weltverbesserers verbohrt. Er ist dabei ein armer Mann geworden, hat seiner Familie viel ärger und Kummer bereitet und sich wohl auch zum Gespött der Leute gemacht.

In der Familie ist von diesen ganzen Vorgängen durch überlieferung nichts bekannt. Als er und seine Frau starben, war unser Großvater drei bzw. zwölf Jahre alt und verlor auch bald seinen Vater. Ich selbst habe darüber von meinem Vater nichts gehört, aber auch keiner von den vielen Vettern und Basen von ihren Eltern. Johann Christophs Bruder Johann Christian war Gerbermeister in der Görmargasse im Elternhaus und wurde der Chronist genannt, aber er schreibt kein Wort darüber in seiner Familienchronik. Man hat sich wohl des Bruders, Schwagers, Vetters geschämt, der die ganze Familie so ins Gerede gebracht hatte.

Aber ganz zerrüttet war das Familienleben doch nicht. Eine Todesanzeige in der Zeitung war in diesen Jahren noch eine Seltenheit, aber wir lesen im

"Mühlhäuser Wochenblatt" 1837 Seite 360 folgende Anzeige:
Der allweisen Vorsehung Gottes gefiel es am 14. ds. M. mittags 12 Uhr meinen geliebten Gatten und unsern Vater Johann Christoph Kleeberg in einem Alter von 62 Jahren 9 Monaten zu einem besseren Leben abzurufen. Freunden und Bekannten widmen wir diese traurige Anzeige und bitten um stille Teilnahme.
Die hinterlassene Witwe und Kinder

Man darf nun nicht etwa glauben, daß dieses Schicksal ein abschreckendes Beispiel geworden wäre. Nach dreizehn Jahren pachtete der Maurermeister Ette die Torfgrube und nahm den Bergbau auf Kohle wieder auf. Nach zwei Jahren hatte er mit seinen Brüdern über 2000 Reichstaler verausgabt und keine 500 Taler eingenommen. Eines Tages war Ette nach Ellrioh verzogen.

Schon ostwärts Langensalza wäre wahrscheinlich die Holzknappheit viel größer gewesen und das Unternehmen ganz anders verlaufen. Dennoch, an die Qualität des Torfes in den deutschen Moorgebieten kommt der hiesige nicht heran. Gleich nach 1945 hat man auch den Torf von Niederdorla zum Brennen benutzt ist aber schnell wieder davon abgekommen als sich die Verhältnisse besserten.